Walter von Sanden - Guja
Naturschriftsteller aus Ostpreußen

Walter von Sanden (1888 - 1972) war Gutsbesitzer von Launingken,
Kreis Darkehmen und Klein Guja, Kreis Angerburg.
Das Gutshaus Klein Guja am Nordenburger See bezog er 1914 und verließ
es im Januar 1945 für immer. Unter dem Namen „Guja“ hat er in seinen
Büchern und Erzählungen die Einheit von Haus, Land, See und Wald
dargestellt und sie weithin bekannt gemacht.

Von den 1930er bis zu den 1960er Jahren gehörte er, der seinem Namen nach 1945 den seines verlorenen Besitzes hinzufügte, zu den meistgelesenen Naturschriftstellern im deutschsprachigen Raum. Auch für seine hervorragenden Tier- und Naturfotografien war Walter von Sanden - Guja bekannt.

Er war vielseitig interessiert und offen für alles, was ihn umgab. Er hatte die Gabe, die Natur und besonders die Tierwelt einfühlsam zu beobachten, zu verstehen und zu schildern, womit er zahlreichen Menschen den Zugang zu Natur und Umwelt vermittelte. Sein besonderes Interesse galt den Vögeln, die in den meisten seiner Bücher eine Rolle spielen. Mal sind sie die Hauptdarsteller in einer Naturbeschreibung, mal sind sie ein unverzichtbares Element in der Schilderung seines persönlichen Lebens. Zu den schönsten Tierbeschreibungen des 20. Jahrhunderts gehören seine Bücher  „Alles um eine Maus“ und „Ingo“ der Fischotter.

Nach der Flucht ließ er sich zunächst auf dem eigenen kleinen Hafnerhof in Kärnten nieder. Von dort suchte er nach einem See in Westdeutschland, der dem Gujasee der ostpreußischen Heimat als Flachsee ähnlich ist. So gelangte das Ehepaar von Sanden 1947 an den Dümmer. In den letzten 25 Jahren seines Lebens galt seine ganze Sorge und Fürsorge dem großen „Binsensee“ seiner Wahlheimat.

In seinem Klein - Klein Guja am Dümmer verfaßte er neben dem zeitlich gültigen Buch vom Dümmer („ Der große Binsensee“) u.a. „Der Eisvogel“ (1948), „Die Kraniche vom See“ (1948), „Zugvögel“, „Am See der Zwergrohrdommel“, „Wo mir die Welt am schönsten schien“ (1957), „Überall Leben“ (1959), „Am Rande der Schlacht von Tannenberg“ (1961), „Bunte Blumen überall“ (1963), „Mein Teich und der Frosch“ (1963), „Stare unter unserem Dach“ (1964), „Der See unter dem Turiawald“ (1964),
„Gedichte“ (mit Vignetten von Edith von Sanden, 1965), „Schicksal Ostpreußen“ (1968) und „Die Rauchschwalbe“ (1971). Außerdem schrieb er Aufsätze für Zeitungen und Zeitschriften, hielt Vorträge über seine Beobachtungen.

Die folgenden Titel verfaßte W. v. Sanden in Ostpreußen:
„Guja, Leben am See der Vögel“ (1933), „Das gute Land“, „Ingo der Fischotter“ (1939), „Alles um eine Maus“ (1940), „Kleine stille Welt“ (1942), „Die Gleichnisse und kleine Geschichten“ (1943) und „Der See der sieben Inseln“ (1943). Mehrere davon als Feldpostausgabe. Leider sind die Bücher vergriffen.